Wie zeigt sich die Hyperhidrose klinisch?
Es gibt einige typische klinische Angaben bei Patienten mit primärer fokaler Hyperhidrose:
- Das Schwitzen kann nicht willentlich kontrolliert werden
- Oft tritt die Hyperhidrose das erste Mal vor dem 30. Lebensjahr auf
- Familienangehörige sind ebenfalls betroffen
- Kein krankhaftes Schwitzen während der Schlafphase
Der sichtbare klinische Befund richtet sich zum einen nach der Stärke der Hyperhidrose und zum anderen nach der Lokalisation. So stellt z.B. das Fußschwitzen oft ein weniger peinliches Problem dar als das Handschwitzen, welches im Alltag viel sichtbarer ist.
Achselhöhle:
Handbereich:
Oft sind beim Handschwitzen soziale Kontakte eingeschränkt, da der Handschlag in unserer Gesellschaft ein entscheidendes Kommunikationsmittel ist. Auch im beruflichen Alltag kann diese Form sehr belastend sein, da Arbeitsmittel wie Papier oder Stoffe an den schwitzenden Flächen kleben bleiben können. Bestimmte Berufe können deshalb unter Umständen gar nicht mehr ausgeübt werden.
Stirnbereich:
Hier sind die Schweißperlen oft sichtbar und der Patient empfindet dies als Stigmatisierung. Auch kann der Schweiß in die Augen laufen und Brennen verursachen. Es gibt im Kopfbereich unterschiedlich Verteilungen der Hyperhidrose. So schwitzen manche Patienten an der Stirn und Haargrenze, andere im Nackenbereich und wieder andere am gesamten behaarten Kopf.
Fußbereich:
Meist empfinden die Patienten diese Form der Hyperhidrose als weniger belastend, da die Schweißflecken oft nicht sichtbar sind. Jedoch kann es zu einer starken Geruchsbelästigung durch bakterielle Zersetzung des Schweißes auf der Haut kommen. Auch Schuhwerk kann bei starker Hyperhidrose zerstört werden. Da diese Form zusammen mit dem Handschwitzen häufig bereits im Kindesalter vorkommt, laufen die betroffenen Kinder Gefahr, im Alltag gehänselt zu werden.