Antitranspirantien
Unter Antitranspirantien werden Stoffe verstanden, die nach Auftragen auf die schwitzenden Hautareale zu einer Reduktion der Hyperhidrose führen. In Deutschland werden am häufigsten Aluminiumsalze eingesetzt. Aluminiumsalze können in verschiedenen Konzentrationen und verschiedenen Darreichungsformen erworben werden. Das Wirkprinzip liegt in einer Verstopfung des Schweißdrüsenausführungsganges. Durch diesen Mechanismus kommt es zu einer reduzierten Schweißsekretion. Über die Wirkung liegen gut dokumentierte wissenschaftliche Studien vor.
Im anglo-amerikanischen Raum werden darüber hinaus häufig lokale Anticholinergika benutzt, die jedoch in Deutschland weitestgehend unbekannt sind. Die Anticholinergika werden ebenfalls auf die Haut aufgetragen und sollen zu einer Hemmung der Nervenimpulsübertragung zur Schweißdrüse führen.
Leitungswasseriontophorese
Hierbei handelt es sich um eine physikalische Therapie, bei welcher Hände und / oder Füße in mit Leitungswasser gefüllte Schalen gelegt werden. Durch das Wasser fließt ein leichter Gleichstrom welcher zu einer “Irritation” der Ionenkanäle der Schweißdrüsen führen soll. Die Technik ist besonders für das Hand– und Fußschwitzen etabliert und besitzt für diese Indikationen einen wichtigen Stellenwert.
Orale Anticholinergika
Bei dieser Therapie handelt es sich um die Einnahme von Tabletten, die zu einer Dämpfung des überaktiven Nervensystems führen sollen. Diese Therapie wird erfolgreich beim generalisierten Schwitzen eingesetzt, bei dem andere Therapieformen nur bedingt zum Einsatz kommen können. Es gibt eine wissenschaftliche Studie, die einen Erfolg des Anticholinergikums Methantheliniumbormid bei fokaler axillärer Hyperhidrose aufzeigen konnte. Auf Grund der pharmakologischen Wirkung sind Nebenwirkungen wie z.B. Mundtrockenheit und Akkomodationsstörungen beschrieben.
Botulinumtoxin Behandlungen
Diese Therapieform macht sich die Wirkung eines Bakterieneiweißes zunutze. Der Stoff des Bakteriums Clostridium botulinum führt zu einer Blockade der Nervenimpulse die zur Schweißdrüse geleitet werden indem ein Neurotransmitter (Acetylcholin) nicht mehr ausgeschüttet wird. Das Mittel wird mit feinen Nadeln direkt in die Haut des krankhaft schwitzenden Bereichs gespritzt. Die Wirkung ist sehr gut, jedoch zeitlich begrenzt und hält in der Regel 4 bis 10 Monate an. Danach muss erneut behandelt werden.
Während die Spritzen im Bereich der Achselhaut meist ohne weitere Anästhesie anwendbar sind, ist die Injektion an Handflächen und Fußsohlen schmerzhaft. Hier muss oft im Vorfeld mit einer Betäubungscreme oder einer lokalen Betäubung gearbeitet werden. Die Wirkung von Botulinumtoxin tritt nicht sofort nach der Injektion ein, sondern zeitlich verzögert nach 3-4 Tagen.