Physiologie des Schwitzens

Schwitzen als lebensnotwendiger Prozess

Schwitzen gehört genauso wie andere Körperfunktionen (z.B. Atmung) zu den notwendigen und natürlichen Regulationsvorgängen des menschlichen Körpers. Die Hauptaufgabe des Schwitzens besteht in der Thermoregulation, d.h. in der Steuerung des Wärmehaushalts. So kann auch bei Höchstleistungen des Körpers (z.B. Sport, Saunagänge) durch eine gesteigerte Schweissabsonderung der Wärmehaushalt reguliert werden. Hierbei kann der Körper falls notwendig mehere Liter Schweiss am Tag absondern! Darüber hinaus hat der Schweiss auch eine pflegende Funktion für die Haut, da er zu einer guten Verteilung des Hauttalgs beiträgt.
Neue wissenschaftliche Studien konnten weiterhin zeigen, dass im Schweiss spezielle Eiweiße vorhanden sind, welche auf der Haut eine wichtige Rolle bei der unspezifischen Immunabwehr spielen. Somit schützt der Schweiss den menschlichen Körper auch vor Infektionen.

Wie schwitzt man?

Schwitzen ist ein komplexer Vorgang, der sowohl das zentrale als auch periphere Nervensystem umfasst. Letztendlich kommt es zu einem Nervenreiz an der Schweissdrüse mit anschließender Sekretion von Schweiss an die Hautoberfläche. Die Schweißsekretion wird über Nervenimpulse des vegetativen Nervensystems gesteuert und erfolgt daher unwillkürlich Die Thermoregulation läuft über die ekkrinen Schweißdrüsen ab, welche sich fast an der gesamten Körperoberfläche befinden. Diese Drüsen sind in der Lage große Schweißmengen abzugeben. Diese Drüsen befinden sich vor allem im Bereich der Handflächen und Fußsohlen, der Achselhöhle sowie im Gesichtsbereich. Die zweite Drüsenart die beim Menschen vorkommt ist die apokrine Schweißdrüse. Diese sind lediglich in bestimmten Körperarealen anzutreffen (z.B. Achselhöhle, Genitalbereich). Ihre Aufgabe ist weitgehend unbekannt. Es wird spekuliert, dass der abgesonderte Schweiß eine Rolle bei der Geruchskommunikation zwischen den Geschlechtern spielen könnte.