Wie diagnostiziert man eine Hyperhidrose?
Das wichtigste Hilfsmittel zur Feststellung einer Hyperhidrose ist die eingehende Krankengeschichte (Anamnese), die durch den behandelnden Arzt erhoben wird. Die Anamnese ist umso wichtiger, da es bis heute keinen Laborwert oder ein anderes Nachweisverfahren gibt, die eine primäre Hyperhidrose beweisen oder ausschließen. In bestimmten Fällen kann es von Nutzen sein, spezielle Testverfahren (Schweißtests) einzusetzen. Die Tests ermöglichen, die Fläche des schwitzenden Bereichs zu bestimmen, oder die abgesonderte Schweißmenge pro Zeiteinheit nachzuweisen.
Zur Flächenbestimmung ist das am häufigsten eingesetzte Verfahren der Jod-Stärke Test nach Minor. Der Test wird seit Jahrzehnten eingesetzt und kann das schwitzende Areal farblich sichtbar machen. Durch den behandelnden Arzt wird das verdächtige Hautareal mit einer speziellen Jod-Lösung betupft und im Anschluss mit Stärke-Pulver bestreut. Das schwitzende Hautareal zeigt sich als violett-bläuliche Zone.
Dieser qualitative Test kann hilfreich sein, um dem Patienten das flächige Ausmaß des Schwitzens zu zeigen. Zusätzlich kann eine erfolgreiche Therapie eindrucksvoll durch eine Reduktion der sichtbaren Schweißfläche dokumentiert werden.Auch dieses Verfahren kann gut genutzt werden, um Therapieerfolge zu dokumentieren. Darüber hinaus hat die Gravimetrie bei wissenschaftlichen Studien einen großen Stellenwert.
Zur Bestimmung der Schweißmenge sind quantitative Verfahren nötig. Ein derartiges Verfahren ist die Gravimetrie, bei welcher mit Hilfe einer speziellen Feinwaage die Schweißmenge pro Zeiteinheit ausgewogen wird. In der Regel wird hierzu Filterpapier benutzt, welches für eine definierte Zeiteinheit auf das schwitzende Areal aufgelegt wird (z.B. Achselhöhle, Handfläche).
Ein krankhaftes Schwitzen im Bereich der Achselhöhle wird ab einer Menge von 50 mg/min angenommen, im Hand- und Fußbereich spricht man ab 30 mg/min von einer Hyperhidrose.
Ein krankhaftes Schwitzen im Bereich der Achselhöhle wird ab einer Menge von 50 mg/min angenommen, im Hand- und Fußbereich spricht man ab 30 mg/min von einer Hyperhidrose.